Freitag, September 23, 2005

RED EYE

Wo ist der böse Mann? Wo hat er sich versteckt? Wo ist er denn?
Boah! Hinter der Tür! Wer hätte das gedacht!

Viele Kritiker schreiben, der Film wird langweilig nach dem der Psychothriller in der Luft aufhört und die Action am Boden anfängt.
Dem kann ich nicht zustimmen. Wirklich interessant ist keiner von beiden Teilen des Films, aber wenn ein Teil langweiliger sein sollte als der andere, dann ist es der erste.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Lisa Reisert ist Hotelmanagerin und fliegt von der Beerdigung ihrer Grossmutter nach Hause. Auf dem Flughafen „begegnet“ sie einem charmanten Killer, Jackson Ripner, der ihr droht ihren Vater umzubringen, wenn sie nicht den Umzug eines bestimmten Gastes in eine bestimmte Suite des Hotels organisiert. Ziel des ganzen ist selbstverständlich ein Attentat. Der Killer und die Heldin fliegen also gemeinsam nach Miami…

Der Regisseur versucht, vermute ich, die Spannung zwischen der Heldin und dem Bösewicht „ins Unermessliche“ zu steigern und es gleichzeitig nach aussen hin total harmlos aussehen zu lassen. Die Ruhe und die Normalität bei dem Rest der Passagiere im Flugzeug, die kleinen lustigen Geschichtchen der Einzelnen hätten wahrscheinlich den krassen Gegensatz zum Konflikt der beiden Hauptfiguren darstellen sollen.

Diesen Gegensatz sieht man aber gar nicht so deutlich, denn die Kamera bleibt oft einfach nur bei der Heldin und der Rest wird ausgeblendet. Da man aber die Verzweiflung und Angst „technisch“ nur mit begrenzten Möglichkeiten der Mimik darstellen kann, erscheint das alles etwas langweilig. Man sieht also in der ersten Hälfte des Films, wie die Heldin einfach nur vor sich hin verzweifelt und halbherzige Versuche unternimmt die Situation zu ändern, die aber alle scheitern.

Vielleicht hätten die Versuche realistisch aussehen sollen, vielleicht musste man die Zeit im Flugzeug einfach mit etwas füllen, ich weiss es nicht.

Nach der ersten Hälfte des Films scheint der Regisseur selbst gelangweilt zu sein und dann, bei der Landung, beginnt der wirklich spassige Teil. Verfolgungsjagd, die Rettung der Opfer, eine grosse Explosion – wie es sich gehört! Dazu noch ein Kampf a la Scream trifft Scary Movie als Krönung.
Kurzum: der Film ist lustig, hat eine gewisse charmante Leichtigkeit, spannend ist er aber nicht.

Lisa Reisert: Is it Jack for short?
Jackson Ripner: No. I haven't gone by Jack since I was ten years old.
Jackson Ripner: Last name's Ripner.
Lisa Reisert: Jack Ripner... Jack theee....oooohhhh.
Jackson Ripner: There you go.
Lisa Reisert: That wasn't very nice of your parents.
Jackson Ripner: That's what I told them. Before I killed them.
Süß, nicht? Na ja, von einem Psychothriller erwartet man doch etwas mehr...

Regie: Wes Craven
Hauptrollen: Rachel Mc Adams & Cillian Murphy
Dream Works 2005